Seit über dreißig Jahren kenne ich die Insel, insbesondere das historische Apokórona; ein großes Landschaftsgebiet zwischen Chania und Rethymnon.

Mein Hauptinteresse galt alten Reiseberichten. So stieß ich auf Franz Wilhelm Sieber (1817), Robert Pashley (1839) und Edward Lear (1864) – eine abwechslungsreiche Mischung: Sieber beschreibt redselig und abwechslungsreich den gesamten Alltag. Pashley ist wissenschaftlich orientiert, gibt uns nicht nur einen tiefen Einblick in den Alltag der Türkenherrschaft, er untersucht auch sehr ausführlich die Altertümer. Der Landschaftsmaler Lear ist ein launischer Kauz. Herrlich boshaft in seinem Frust, denn er will malen, aber es regnet viel und er bleibt an den unmöglichsten Orten fest sitzen und ist der kretischen Gastfreundschaft ausgeliefert.

Des Öfteren habe ich vor Ort die alten Texte gelesen und war hoch erfreut, wie lebendig die Vergangenheit werden konnte.

Dieses Reisebuch führt den Leser in das osmanische Kreta des 19. Jahrhunderts. In Teil I. kann er die Region Apokoronas im Westen der Insel bis Rethymnon gründlich erkunden, dann geht es weiter mit dem II. Teil über die ´Old Road´ nach Heraklion. Wir entdecken überall byzantinische Kapellen, griechisch-römische Gebäude, venezianische Gebäude, Kragstein-Brücken, Fußboden-Mosaike, auch Überreste von Stadtstaaten u.v.a.

Die drei Reisenden Sieber, Pashley, Lear reisten auf der bekannten antiken Handelsstraße, die sich um die Insel wand. Sie wurde in jedem Reiseführer erwähnt.
Sie besuchten und beschrieben die bekannten Altertümer, die damals auch schon kleine touristische Attraktionen waren

Ulrike Beller

KRETA im 19. Jahrhundert
SIEBER PASHLEY LEAR
KRETA IM 19. JAHRHUNDERT
von Canea bis Candia
(von Chania bis Heraklion)

mit
Textauszügen
von

FRANZ WILHELM SIEBER, 1817
Reise nach der Insel Kreta
im griechischen Archipelagus
im Jahre 1817,Band 1


ROBERT PASHLEY, 1837
Travels in Crete

EDWARD LEAR, 1864
The Cretan Journal
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche
© Ulrike Beller
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